Hüfte einer jungen Frau mit blauem Slip, Seitenansicht, links im Bild

Hüftspezialisten in München

Das Hüftgelenk ist im Laufe des Lebens vielfältigen Anforderungen und Belastungen ausgesetzt. Eine angeborene Fehlstellung, Erkrankungen, Unfälle oder eine Arthrose können eine Hüftgelenk-Operation notwendig machen. Hier ist es immer sinnvoll, einen erfahrenen Hüftspezialisten aufzusuchen, der mit modernen Diagnostikverfahren den Problemen auf den Grund geht und schonende Behandlungsmethoden nutzt, um die Beschwerden zu beseitigen.

Eine Operation kommt in der Regel erst dann in Betracht, wenn konservative Behandlungsmethoden nicht den gewünschten Erfolg bringen. Bei chirurgischen Eingriffen setzen unsere Fachärzte auf gewebeschonende Verfahren. Die OCM München hat sich als Zuweisungszentrum für gelenkerhaltende Operationen und die minimal-invasive Implantation von Gelenkprothesen etabliert.

junger männlicher Patient, auf dem Rücken liegend, schwarze kurze Sporthose, Hände eines Arztes untersuchen seine Hüfte

Hüftdysplasie

Von einer Hüftdysplasie spricht man, wenn die Hüftpfanne zu kurz oder zu steil ist und den Gelenkkopf nicht optimal abdeckt. Die Hüftdysplasie ist meistens angeboren. Trotz des Ultraschallscreenings nach der Geburt kann sich im Laufe des Wachstums eine leichte bis mittelgradige Hüftdysplasie entwickeln.

Häufige Folgen der Dysplasie sind Schäden an Knorpel und Labrum (Gelenklippe), die zu einer frühzeitigen Koxarthrose führen können. Je schwerer die Dysplasie ist, desto früher kommt es zu Folgeschäden und Beschwerden. Typische Symptome sind belastungs- und bewegungsabhängige Schmerzen in der Leiste, gelegentlich über der Hüftaußenseite und in der Glutealregion. Teilweise strahlen die Schmerzen bis in den Oberschenkel oder in die untere Lendenwirbelsäule aus.

Betroffene sollten Sportarten meiden oder reduzieren, die das Hüftgelenk belasten. Um ein Voranschreiten von Folgeschäden rechtzeitig zu erkennen, sind regelmäßige radiologische Kontrollen, zum Beispiel mittels MRT, notwendig. Häufig ist bei einer schmerzhaften Dysplasie eine Hüftgelenk-Operation notwendig.

Operative Therapie

Meist wird hier die sogenannte Osteotomie vorgenommen, eine Umstellungsoperation, in der die Fehlstellung korrigiert wird. Nur in sehr leichten Fällen ist eine alleinige Arthroskopie sinnvoll. Gelegentlich führen wir an der OCM zunächst eine arthroskopische Operation durch, um intraartikuläre Folgeschäden wie Risse des Labrums zu behandeln oder Formstörungen zu korrigieren, bevor zu einem späteren Zeitpunkt die eigentliche Dysplasie per Osteotomie korrigiert wird.

Zur Korrektur einer Pfannenfehlstellung der ausgewachsenen Hüfte konkurrieren international die sogenannte „Dreifachosteotomie“ (Triple-Osteotomy) und die periazetabulären Osteotomie (PAO). Unsere Hüftspezialisten bevorzugen das Verfahren der PAO, bei der das Sitzbein und das Darmbein nur teilweise durchtrennt werden. Der Hauptvorteil der PAO liegt in der schnelleren Mobilisierung. Ziel eines operativen Eingriffs ist die Schmerzfreiheit. Außerdem können Folgeschäden wie die Arthrose vermieden bzw. verlangsamt werden.

Sportler mit schwarzer Legging und blauem Shirt, geht Treppe abwärts, Oberschenkel, Hüfte, Oberkörper teilweise sichtbar, linke Hand fest an Treppengeländer, rechte liegt an der Hüfte an

Femoroazetabuläres Impingement (FAI)

Wenn der Oberschenkelknochen an den Rand der Hüftpfanne anschlägt, spricht man von einem Impingement. Diese Störung der physiologischen Bewegung kann zu einer langsam zunehmenden Schädigung von Knorpel und Labrum (Gelenklippe) führen, verbunden mit Beschwerden bei Belastung und Bewegung.

In vielen Fällen ist die Ursache des Impingements unbekannt. Erhöhte sportliche Belastung im Wachstumsalter sowie genetische Faktoren scheinen eine Rolle zu spielen, auch eine verdrehte Hüftpfanne oder ein verdrehter Schenkelhals können die Ursache sein. Typische Symptome sind Schmerzen in der Leiste im Bereich des seitlichen Hüftknochens, insbesondere bei sportlicher Belastung und Drehbewegungen der Hüfte. Oft treten Beschwerden bei Kontaktsportarten, Ballsport sowie Sport mit vielen Richtungswechseln auf.

Bei leicht- und mittelgradigen Formen eines Impingements empfiehlt sich ein minimal-invasiver Eingriff per Arthroskopie. Bei schweren Formen oder deutlichen Fehlstellungen kann auch eine offene Operation wie die sogenannte chirurgische Luxation oder eine Osteotomie (Umstellungsoperation) erforderlich sein.

Schleimhauterkrankungen

Das Hüftgelenk ist mit einer Schleimhaut ausgekleidet und kann daher von systemischen Erkrankungen mitbetroffen sein, bei denen sich die Schleimhäute entzünden. Meist sind dies rheumatische Erkrankungen wie die primär chronische Polyarthritis oder die Psoriasis-Arthritis. Es kann im Bereich der Hüfte auch zu primären Schleimhauterkrankungen kommen, wie z.B. der Chondromatose oder der pigmentierten villonodulären Synovitis (PVNS), welche das Gelenk kurz- bis mittelfristig zerstören. Die Ursachen der Schleimhauterkrankungen sind weitgehend unbekannt und durch viele Faktoren begründet.

Typische Symptome sind Schmerzen bei Belastung und Bewegung, häufig auch in Ruhe und in der Nacht, meist im Leistenbereich, seltener auch seitlich und im Gesäß. Bei einer systemischen Erkrankung ist in der Regel eine medikamentöse Behandlung durch den Internisten oder Dermatologen angezeigt. Nur bei anhaltenden Problemen sollte die entzündlich veränderte Gelenkschleimhaut arthroskopisch entfernt werden. Bei einer Chondromatose oder PVNS kommen arthroskopische oder offene Operationsverfahren zum Einsatz: Dabei wird Gewebe entnommen, Gelenkkörper und veränderte Schleimhaut werden entfernt.

Hüftgelenk OP, Hände eines Arztes mit Handschuhen, ein Arthroskop haltend

Labrumruptur

Als Labrum wird die Gelenklippe am Rand der Hüftpfanne bezeichnet. Wie ein Dichtungsring stabilisiert es mit einem dünnen Flüssigkeitsfilm (Synovia) den Hüftkopf in der Pfanne und schmiert das Gelenk. Veränderungen wie Risse, Verschleiß, Verknöcherungen und Verkalkungen des Labrums treten häufig auf und werden in der Regel mittels MRT (Kernspintomographie) diagnostiziert. Häufig sind sie die Folge anderer Erkrankungen am Hüftgelenk.

Ursächlich für Rissbildungen und Verschleiß des Labrums sind häufig ein femoroazetebuläres Impingement (FAI), eine Dysplasie oder eine Hüftarthrose. Nur selten sind Labrumrupturen durch Verletzungen bedingt, Ausnahmen sind Luxationen (Verrenkungen) des Hüftgelenks.

Die Schmerzen entsprechen denen der Grunderkrankungen. Bei instabilen Rupturen des Labrums treten die Schmerzen mehr bei Beuge- und Drehbewegungen auf, häufig auch bei nächtlichen Drehbewegungen. Die Behandlung einer Labrumruptur erfolgt in der Regel operativ.

Operative Therapie

Je nach Zustand des Labrums und Art der Rissbildung kann das Labrum genäht oder rekonstruiert werden. Wenn es schwerwiegend verschlissen oder größtenteils verknöchert ist, kann es vorteilhafter sein, es teilweise oder vollständig zu entfernen. Häufig ist der angrenzende Gelenkknorpel mitgeschädigt. Wichtig ist die Suche nach der Ursache für die Veränderung des Labrums, um auch diese mitzubehandeln. Die operative Behandlung erfolgt meistens durch eine Arthroskopie, bei der die Labrumschädigung behoben wird und die meist knöchernen Ursachen mitbehandelt werden können. Bei Vorliegen einer Dysplasie oder einer anderen Fehlstellung ist nicht selten eine anschließende Osteotomie (Umstellungsoperation) erforderlich.

Knorpelschaden an der Hüfte

Der Gelenkknorpel am Hüftgelenk sorgt wie ein Puffer dafür, dass die Gelenkflächen reibungsfrei gleiten können. Beginnt die Hüfte zu schmerzen, ist der Gelenkknorpel fast immer bereits geschädigt. Die Ursachen eines Knorpelschadens sind vielfältig. Zahlreiche angeborene und erworbene Grunderkrankungen des Kindesalters, Wachstumsalters und Erwachsenenalters führen zu Schäden des Gelenkknorpels.

Am häufigsten sehen wir Grunderkrankungen wie ein Femoroazetabuläres Impingement (FAI), eine Dysplasie oder eine sogenannte idiopathische Koxarthrose, also einen Verschleiß des Hüftgelenks ohne erkennbare Ursache. Bei Hüftschmerzen ist es daher wichtig, nach der Ursache zu suchen, um einen weiteren Gelenkverschleiß zu vermeiden oder zu verlangsamen.

Die Schmerzen entsprechen häufig denen der Grunderkrankung. Ist der Knorpel bereits geschädigt, werden die Schmerzen mit zunehmender Belastung immer stärker und halten häufig auch länger an, teilweise sogar mehrere Tage. Die Behandlung erfolgt in der Regel operativ und richtet sich nach dem Ausmaß der Knorpelschäden sowie der Grunderkrankung.

Arthroskopie

Sind die Knorpelschäden gering oder nur in einem begrenzten Bereich vorhanden, ist eine gelenkerhaltende Operation sinnvoll. Zu den sogenannten einzeitigen Verfahren gehören die Knorpelglättung, eine Abrasionsarthroplastik, die Mikrofrakturierung und das Einsetzen von Membranen. Zu den zweizeitigen Verfahren gehört die Knorpelzelltransplantation, bei der in der ersten Operation Knorpelzellen entnommen und in der zweiten Operation die im Labor vermehrten Knorpelzellen transplantiert werden.

Künstliches Hüftgelenk

Bei ausgedehnten Knorpelschäden ist in den meisten Fällen ein künstliches Hüftgelenk erforderlich. Dies ist der Fall, wenn der Knorpelschaden vollschichtig ist, also bis auf den Knochen reicht. Auch wenn der Gelenkspalt bereits eine deutliche Verschmälerung aufweist, die Beweglichkeit eingeschränkt ist oder knöcherne Veränderungen wie Knochenzacken (sog. Osteophyten) vorliegen, ist meist ein künstlicher Gelenkersatz notwendig.

Modell eines menschlichen Beckens mit Hüftgelenken in Großaufnahme, Sicht von vorn

Hüftkopfnekrose

Die Hüftkopfnekrose ist eine Durchblutungsstörung, bei der der knöcherne Anteil des Hüftkopfes abstirbt. Während die Störung im Kindes- und Wachstumsalter (Morbus Perthes) bei früher Diagnose gute Heilungschancen hat, sind diese bei Erwachsenen weniger gut. Zu den bekannten Ursachen zählen u.a. eine höher dosierte systemische Kortisonbehandlung, Fettstoffwechselstörungen, schwere Hüftverletzungen mit Luxation sowie Schenkelhalsbrüche.

Während bei vielen Hüfterkrankungen die Schmerzen langsam zunehmen, beginnen sie bei der Hüftkopfnekrose oft schlagartig. So kommt es im akuten Frühstadium häufig zu einer ausgedehnten Flüssigkeitsansammlung (Knochenödem) im Bereich von Hüftkopf und Schenkelhals; meist geht das Ödem mit einem Gelenkerguss einher. Schmerzen treten überwiegend in der Leiste auf, aber auch weiter seitlich und gelegentlich im Gesäß. Der weitere Verlauf ist variabel, in späteren Stadien entwickeln sich Symptome einer Hüftarthrose.

Wichtig ist eine frühe Behandlung, um eine schnell voranschreitende Zerstörung des Hüftgelenks zu vermeiden. Die Therapie orientiert sich an Stadium, Lage und Größe der Nekrosezonen und an der jeweiligen Ursache der Nekrose.

Konservative Therapie

Im Frühstadium erfolgt meistens eine Teilbelastung an zwei Unterarmgehstützen über mindestens sechs Wochen in Kombination mit einer medikamentösen Behandlung, bis das Ödem rückläufig ist.

Operative Dekompression

Bei ausbleibender Rückbildung des Ödems und in den Folgestadien 2 und ggf. auch 3 ist meistens eine sogenannte Dekompression empfehlenswert. Die Nekrosezone wird dabei mit mehreren kleinen Bohrungen angebohrt. 

Künstliches Hüftgelenk / Endoprothese

In fortgeschrittenen Stadien stellt in der Regel das Einsetzen eines künstlichen Hüftgelenks (Endoprothese) die sinnvollste und erfolgreichste Behandlungsoption dar. 

Ältere Frau auf dem Sofa sitzend, heller Pullover, dunkle Hose, Seitenansicht, beide Hände fassen an die rechte Hüfte

Hüftarthrose / Koxarthrose

Die Koxarthrose bezeichnet den Verschleiß und Verlust des Gelenkknorpels in der Hüfte. Da der Knorpel als Schutzschicht Belastungen im Gelenk dämpft, werden bei fortgeschrittener Arthrose gelenknahe Strukturen überlastet und es kommt dort zu schmerzhaften Entzündungsreaktionen. Mit zunehmender Arthrose ist der Gelenkspalt punktuell oder flächig aufgehoben; das Gelenk verformt sich und der Hüftkopf passt nicht mehr kongruent in die Hüftpfanne.

Die Koxarthrose ist eine typische Erkrankung des älteren Menschen, da Knorpelgewebe nicht regenerieren kann. Eine angeborene Hüftdysplasie, Entwicklungsstörungen im Wachstumsalter, ein femoroazetabuläres Impingement oder Durchblutungsstörungen können u.a. die Hüftarthrose begünstigen; oft besteht auch eine Veranlagung für degenerative Gelenkerkrankungen.

Typische Symptome sind Bewegungs-, später auch Ruheschmerzen im Bereich der Hüfte und im betroffenen Bein. Durch Verkürzungen bei Kapsel, Bändern und Sehnen oder durch knöcherne Verformungen des Hüftgelenks stellt sich häufig ein Funktionsverlust der Hüfte ein. Typischerweise wechseln sich Phasen mit mehr oder weniger starken Beschwerden ab. 

Operative Therapie

In einem frühen Stadium einer Arthrose kann ein gelenkerhaltender Eingriff wie eine Arthroskopie sinnvoll sein, um Schmerzen zu reduzieren, die Funktion der Hüfte zu verbessern und den Zeitpunkt für den künstlichen Gelenkersatz nach hinten zu schieben. Die Entscheidung hängt von verschiedenen Faktoren wie Ausmaß und Tiefe der Knorpelschäden, Art und Intensität der Beschwerden und von der Ursache der Arthroseentwicklung ab. Besonders in diesen Situationen ist die Erfahrung unserer Hüftspezialisten entscheidend, um die richtige Empfehlung zu geben.

Konservative Therapie

Ist ein gelenkerhaltender Eingriff nicht sinnvoll, sollte zunächst der Versuch einer intensiven konservativen Behandlung unternommen werden, um die Symptome der Hüftarthrose zu lindern. Sie umfasst physiotherapeutische oder manualtherapeutische Anwendungen, entzündungshemmende Maßnahmen oder die medikamentöse Schmerztherapie. Wichtig ist, dass die Mobilität erhalten bleibt. Bewegung kann helfen, Entzündungsreaktionen im Gelenk zu verringern und damit eine Linderung der Beschwerden zu erreichen.

Künstliches Hüftgelenk / Endoprothese

Wenn eine konservative Therapie über mehrere Monate nicht ausreichend ist und die Lebensqualität durch Schmerzen und Funktionsverlust stark beeinträchtigt wird, sollte die Versorgung mit einem künstlichen Hüftgelenk in Betracht gezogen werden. Der Hüftgelenkersatz ist ein sehr erfolgreiches Operationsverfahren. Die meisten Patienten können rasch in einen schmerzfreien und aktiven Alltag zurückkehren. Die Komplikationsraten sind gering und die Langzeitergebnisse sehr günstig. Bei mehr als 90 Prozent der Patienten halten künstliche Hüftgelenke deutlich länger als 20 Jahre, ohne dass erneute Operationen wie der Wechsel der Endoprothese vorgenommen werden müssen. Es gibt nach einem Gelenkersatz keine Verbote oder Verhaltenseinschränkungen. Und zumeist wird ein künstliches Hüftgelenk von den Patienten nicht als Fremdkörper wahrgenommen.

Die Operation selbst dauert in den meisten Fällen nicht mehr als 60 Minuten. Der Eingriff wird über minimal-invasive, muskelschonende Zugänge – dem sogenannten OCM-Zugang oder dem minimal-invasiven posterolateralen Zugang – durchgeführt, so dass die Patienten bereits am Operationstag die ersten Schritte gehen können. Auf Wunddrainagen oder Katheter wird in der Regel verzichtet. Durch die minimal-invasive Operationstechnik bleiben Blutverlust und Schmerzen gering. Der stationäre Aufenthalt in der Klinik beträgt nach der Operation etwa fünf Tage, kann aber bei sicherer Mobilisation und gutem Allgemeinzustand deutlich verkürzt werden. Die Weiterbehandlung planen wir individuell mit Ihnen. Je nach Wünschen, Begleiterkrankungen, Aktivitätsniveau und häuslicher Versorgung sind ambulante oder stationäre Rehabilitationsmaßnahmen möglich.

Ihre Hüftspezialisten

Dr. med. Johannes Bustamante

Assistenzarzt

Spezialisierung: Hüfte

Team: Prof. Dr. med. Michael Dienst

Dr. med. Sara Vrana

Assistenzärztin

Fachärztin für Orthopädie und Unfallchirurgie

Spezialisierung: Hüfte, Wirbelsäule, Knie

Team: Prof. Dr. med. Hans Hertlein

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