Skoliose-Podcast
Im Podcast beantwortet Dr. Krenauer zahlreiche Fragen von Patienten rund um die Skoliose.
Er vermittelt wichtiges Wissen und gibt Einblicke in seinen ärztlichen Alltag.
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Was genau ist eine Skoliose?
Als Skoliose wird eine Verformung der Wirbelsäule bezeichnet, bei der neben einer seitlichen Verkrümmung auch Wirbelkörper verdreht sind. Die sogenannte idiopathische Skoliose, die ohne erkennbare Ursache auftritt, ist die häufigste Form. Sie macht etwa 80 Prozent aller Skoliose-Fälle aus und betrifft ca. zwei bis drei Prozent aller Menschen. Das sind allein in Deutschland rund zwei Millionen Betroffene.
Welche Ursachen hat die Skoliose?
Die Ursachen der Skoliose sind bis heute nicht vollständig geklärt. In der Forschung gibt es Hinweise darauf, dass genetische Faktoren das Auftreten einer Skoliose begünstigen können, und in vielen Fällen findet sich eine familiäre Häufung.
Bei der kongenitalen Skoliose liegen als Ursache Fehlbildungen bzw. Fehlsegmentierungen der Wirbelkörper vor. Bei der neuromuskulären Skoliose ist die Ursache eine muskuläre Fehlfunktion aufgrund von diversen Erkrankungen. Sind diese beiden Formen ausgeschlossen, kommt die dritte Hauptgruppe als Ausschlussdiagnose zu tragen, die idiopathische Skoliose.
Für die Entstehung einer idiopathischen Skoliose gelten rasches Größenwachstum in der Pubertät, eine spät einsetzende Pubertät und das späte Auftreten der ersten Regelblutung als mögliche Risikofaktoren. Auch eine geringe Produktion des Hormons Melatonin, das im Körper unter anderem für die Schlafregulation zuständig ist, spielt möglicherweise eine Rolle. Es ist davon auszugehen, dass mehrere Ursachen an der Entstehung einer idiopathischen Skoliose beteiligt sind. Betrachtet man die Geschlechterverteilung, so zeigt sich ab dem zehnten Lebensjahr eine deutliche Verschiebung in Richtung des weiblichen Geschlechts mit einem Verhältnis von etwa 6:1.
Die degenerativen Skoliosen entstehen aufgrund von Verschleißerscheinungen an Bewegungssegmenten der Wirbelsäule.
Operative Therapien
Bleibt die konservative Therapie ohne Erfolg, sollte der nächste Schritt eine operative Korrektur sein. Ziel der Operation ist eine dreidimensionale Krümmungskorrektur, die Wiederherstellung der Rumpfsymmetrie und des Schultergeradstandes, sowie eine Korrektur des Rippenbuckels und des Lendenwulstes bei möglichst kurzer Instrumentationsstrecke. Für einen operativen Eingriff stehen verschiedene dynamische und fixierende Verfahren zur Verfügung. Generell sollte eine operative Therapie erwogen werden, wenn eine raschen Zunahme der Krümmung vorliegt, wenn Schmerzen die Lebensqualität beeinträchtigen und wenn Organfunktionen eingeschränkt sind. Auch ein stark beeinträchtigtes Selbstwertgefühl kann Grund für eine Operation sein.